Cocker und Field Spaniel of Bloodline
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Es gibt so viele Hunderassen - warum also gerade ein Cocker-Spaniel?

Beobachten Sie doch einmal selbst bei Freunden oder bei einem Spaziergang Hunde und ihre Besitzer. Gleichen sich beide nicht irgendwo? Natürlich nicht äusserlich,

sondern im verhalten (aggressiv, liebenswürdig, herrisch, gleichgültig usw.). Ich glaube, dass jeder Mensch unbewusst eine Rasse wählt, die wesensmässig zu ihm

passt. Gibt es keine Übereinstimmung, geht die Beziehung Mensch - Hund meist sehr schnell in die Brüche.

Der Cocker-Spaniel gewinnt durch sein gefälliges Erscheinungsbild - seidig glänzendes Fell, harmonische Körperform, treuherziger Blick. Es sind vor allem die

Charaktereigenschaften des Spaniels, die zusagen, ja, die einem selbst entsprechen müssen. Wer einen bedingungslos anhänglichen, leicht lenkbaren, höchst

sensiblen, weitgehend aggressionslosen und doch temperamentvollen und kontaktfreudigen Hund sucht, wird sich Hals über Kopf in den Cocker verlieben.

Kein Wunder, dass der Cocker bei so vielen guten Eigenschaften längst zu den beliebtesten Rassen zählt. Der bewährte Jagdhund hat sich zum idealen Familienhund

gemausert, der sich - bei genügend Bewegungsangebot - auch in einer Etagenwohnung wohl fühlt.

Trotzdem klappt das Zusammenleben zwischen Mensch und Hund leider nicht immer völlig reibungslos. Schuld daran ist der Hundebesitzer, der ein Tier mehr oder

weniger gedankenlos ins Haus holt. Bevor man sich einen Cocker anschafft, sollte man vieles über Hunde im allgemeinen und diese Rasse im besonderen wissen.

Denn nur dann lassen sich Pannen, wenn schon nicht ganz ausschliessen, so doch auf ein Minimum beschränken.

Ein Hund mit Vergangenheit

Wie ein wilder Wolf wirkt er nicht gerade, unser verspielter, liebebedürftiger Cocker. Trotzdem reicht seine Entwicklungsgeschichte - wie übrigens die aller anderen

Hunderassen auch - bis zu diesem Urahn zurück. Die Wissenschaftler sind sich endlich einig, dass unter anderem aufgrund der übereinstimmenden Chromosomenzahl

nur der Wolf als Stammvater für den Hund in Frage kommt.

Wann und auf welche Weise sich vor Tausenden von Jahren aus dem Wolf der Hund entwickelte, darüber gibt es heute nur Vermutungen. Auch die Entstehung des

Spaniels liegt völlig im dunkeln. Manweiss nicht einmal, woher dieser Jagdhund eigentlich stammt. Einiges scheint dafür zu sprechen, dass seine »Wiege« im mittleren

Osten stand, wo man schon immer Hunde für die Beizvogeljagd hielt. Als diese Jagdform nach Europa kam, wurde vielleicht der Spaniel gleich mitgeliefert.

Tatsache ist, dass diese Rasse - wenn auch nicht vergleichbar mit dem heutigen Standard - von unserer Sicht gesehen eine relativ lange Geschichte hat. Die erste

Abbildung eines spanielähnlichen Hundes soll aus der Zeit um 350 v. Chr. stammen. Damals gab der Vater von Alexander dem Grossen eine entsprechend geprägte

Münze heraus. von da ab findet man auf Jagdbildnissen immer wieder auch den Spaniel. Die Germanen scheinen diesen Hund speziell für die Beizjagd verwendet zu

haben. Im Jahre 948 wurde der Spaniel in den Gesetzestexten des Königs von Süd-Wales gewürdigt. Und als Shakespeare 1594 seinen »Sommernachtstraum« zu

Papier brachte, erwähnte er auch einen Spaniel. Der englische König Karl I. (1600-1649) soll seinem Zwergspaniel einen Sitz im Staatsrat eingeräumt haben. An diesen

seltsamen Akt von Tierliebe erinnert der King-Charles-Spaniel.

In England, dem klassischen Land der Hundezucht, wurde der Spaniel schliesslich langsam, aber sicher zu dem Hund, den wir heute kennen. Im 18. Jahrhundert

unterschied man Wasser- und Landspaniels (Field Spaniel), wobei es bei letzteren verschiedene Schläge gab (zum Beispiel Clumber, Norfolk, Sussex, Blenheim...).

Der Cokker entstand schliesslich aus Kreuzungen, an denen unter anderem der Sussex und der Blenheim mitgewirkt haben. Aus dem Norfolk wurde später der

»Springer«.

In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurde noch immer am Cocker »gebastelt«, der vorläufig weiter unter der Bezeichnung »Field Spaniel« lief. Man trennte

die Vertreter dieser Rasse ganz einfach nach Gewicht in zwei Klassen, wobei die Grenze bei 25 lb (ca. 11,3 kg) lag. Noch Ende des vorigen Jahrhunderts wurde der

Standard aufgestellt, den der American Kennel Club 1902 anerkannte. Der heutige Standard entspricht im wesentlichen noch immer dieser Vorgabe.

Der Siegeszug des Cockers war nicht mehr zu bremsen. Auch die Jäger auf dem europäischen Festland erkannten die Vorzüge des ausgezeichneten Jagdhundes.

Schon 1907 wurde in Deutschland der Jagdspaniel-Club gegründet, 1908 das erste Zuchtbuch herausgegeben. In der Schweiz besteht der Spaniel-Club seit 1921.

Vielleicht interessiert es Sie, woher der Name »Cocker-Spaniel« stammt. Leider gibt es auch hier nur Spekulationen. Sicher ist, dass »Cocker« von »Woodcock«

kommt, zu deutsch »Waldschnepfe«. Ein Hinweis darauf, dass sich dieser Hund besonders gut für die Stöberarbeit eignet. Schwieriger wird die Deutung schon beim

»Spaniel«. Manche glauben, das Wort weise auf das Land Spanien hin, wo sich diese Rasse angeblich vor allem im Hinblick auf das Haarkleid entwickelt haben soll.

Möglich wäre auch, dass die Bezeichnung auf die Karthager zurückgeht, bei denen »span« soviel wie »Kaninchen« bedeutete.

Der Cocker und seine Verwandten

Wer heute vom Spaniel spricht, meint normalerweise den Cocker. Doch er ist nur ein Mitglied - und zwar das beliebteste - der grossen Spaniel-Familie. Zu ihr zählen

nämlich zahlreiche weitere Varietäten mit anerkanntem Standard. Dabei lässt sich die Verwandtschaft der einzelnen Schläge zum Teil selbst auf den zweiten Blick nicht

mehr feststellen. Denken wir dabei nur an den Irish Water Spaniel, der eher einem Pudel als einem Cocker gleicht.

Als Haus- und Gebrauchshund hat der Cocker seinen Kollegen den Rang abgelaufen. Das heutige Erscheinungsbild des Cockers ist nicht eine Laune der Natur,

sondern das Ergebnis jahrzehntelanger sorgfältiger Zucht. Wie ein Cocker auszusehen und welche Wesenszüge er zu zeigen hat, legt der sogenannte Standard des

Kennel-Clubs England exakt fest. Nach diesen strengen Massstäben wird gezüchtet und beispielsweise auch bei Ausstellungen gerichtet.

Neben dem englischen Cocker, dem man sozusagen an jeder Ecke begegnen kann, gibt es den hierzulande noch weitaus selteneren Amerikanischen Cocker-Spaniel.

Er unterscheidet sich im Aussehen (kleiner, leichter, kürzere Schnauze, üppiges Haarkleid) deutlich von seinen englischen Kollegen.

Das Haarkleid der Spaniels ist sehr unterschiedlich. Hier gehört der Irish Water Spaniel zu den problemlosesten Hunden trotz ihren vielen, krausigen und filzigen

Haaren benötigt er keine besondere Pflege. Der Englisch Cocker und der American Cocker hingegen haben ein sehr anspruchsvolles Haarkleid, das intensiver Pflege

bedarf. Eine kleine Hilfe dazu finden Sie in der Trimmanleitung in unserer Homepage.